Private Equity (PE) im Handel
März 2016
- In Handelsunternehmen lassen sich strukturelle Probleme erkennen, die eine notwendige strategische Neuausrichtung nachhaltig gefährden: Ein erhöhter Kapitalbedarf sowie fehlende Kompetenzen im Umgang mit der voranschreitenden Digitalisierung.
- Private Equity-Gesellschaften können zum idealen Partner und Wegbegleiter dieser strategischen Neuausrichtung des Handels werden.
- PE-Investoren sind gewillt, teils außerordentlich hohe Risiken einzugehen, indem sie beispielsweise in innovative Start-Ups oder gar insolvenzgefährdete Unternehmen investieren.
- Private Equity verfügt über die notwendigen Ressourcen und Fähigkeiten, um Handelsunternehmen bei dem Trade-Off zwischen strategischer Neuausrichtung und Effizienzsteigerung im operativen Geschäft zu unterstützen.
- Hoher Erfahrungsschatz von Private Equity-Unternehmen in der wertorientierten Unternehmensführung ermöglicht das Heben von industrie- und unternehmensspezifischen Wertsteigerungspotenzialen
- Es lassen sich drei archetypische ‘Klassen’ von PE-Investoren unterscheiden, (1) Venture Capital Player, (2) Growth-Investoren und (3) Distressed-Investoren.
Der traditionelle Handel leidet nicht nur unter einem erhöhten Kapitalbedarf, sondern auch unter einem steigendem Kompetenzmangel hinsichtlich der fortschreitenden Digitalisierung. Gleichzeitig sieht sich die Branche aufgrund der vielen digitalen Wettbewerber einem starken Wettbewerbs- und Innovationsdruck ausgesetzt. Deshalb muss die Transformation des Handels schnell gelingen. Die Lösung könnte in Private Equity liegen. Neben der wichtigen Rolle als Finanzierungsquelle ist Private Equity vor allem Wegbereiter der strategischen Neuausrichtung und erfolgreichen Restrukturierung von Handelsunternehmen. Dabei fördern Private Equity-Gesellschaften neue Technologien und Innovationen durch ihre Zusammenarbeit mit Start-Ups und jungen Unternehmen.
Handel mit strukturellen Problemen in der digitalen Ära
Digitalisierung sowie über Jahre vernachlässigte Innovationen und Investitionen machen einen Strukturwandel im Handel unabdingbar. Allerdings können viele innovative Konzepte und Dienstleistungen aufgrund der notwendigen hohen Investitionsbedarfe und mangelnden Kompetenzen nicht verwirklicht werden. Private Equity-Gesellschaften könnten hier die Lösung sein, da sie über hohes, bisher nicht investiertes Kapital verfügen. Durch ihren hohen Erfahrungsschatz wissen sie oft auch sehr gut, wo Wertsteigerungspotenziale möglich sind und fördern damit Wachstum.
Bislang waren die meisten Handelsunternehmen nicht in der Lage, die dringend notwendige Transformation strategisch anzugehen, da ihnen vielfach die Transformationskompetenz fehlt. Auf der Suche nach Effizienzvorteilen haben sich Handelsunternehmen in der Vergangenheit rein auf Prozessoptimierungen fokussiert. Durch diesen Effizienzfokus wurde eine strategische Sichtweise ‘verlernt’ – und mit ihr die Fähigkeit, sich neu auszurichten und Geschäftsmodelle anzupassen. Gleichermaßen erschwert dies die Kapitalbeschaffung aufgrund eines höheren Risikoprofils.
Private Equity als Partner für den Handel
Das Transaktionsvolumen von Private Equity wächst kontinuierlich. Allein in Deutschland zeichnete sich in den vergangenen Jahren ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 18,5 Prozent ab (CAGR 2009-2014). Das Private Equity Transaktionsvolumen von 7,1 Milliarden Euro überstieg die von Kreditbanken vergebenen Investitionskredite um das Eineinhalbfache. Dabei überstieg das noch zur Verfügung stehende Kapital das Transaktionsvolumen um das Fünffache. Private Equity-Gesellschaften verfügen also sowohl über das erforderliche Kapital zur Transformation als auch über die Fähigkeit, komplexe Restrukturierungsprogramme innerhalb kurzer Zeit erfolgreich durchzuführen und das Unternehmen wieder auf einen Wachstumspfad zu bringen, indem strategische, strukturelle, operative und finanzielle Maßnahmen umgesetzt werden. Ihr Vorgehen besticht dabei insbesondere durch eine klare Ergebnis- beziehungsweise Erfolgsorientierung sowie eine außerordentliche Stringenz im Ablauf des Restrukturierungsprogrammes. Private Equity-Gesellschaften verfügen über ein Portfolio an Strategien. Wachstums- und Konsolidierungsstrategien sowie Performance Improvement- und Restrukturierungsstrategien erlauben Private Equity-Unternehmen die Realisierung von Wertsteigerungspotenzialen.
Mit Unterstützung von Private Equity können Handelsgesellschaften die Herausforderungen der Digitalwirtschaft überwinden und ihr Wachstumspotenzial enorm erweitern. Allerdings müssen sie die Transformationsprozesse schnell vollziehen, um nicht langfristig gegenüber innovativen Händlern an Boden zu verlieren. Es besteht also dringender Handlungsbedarf.
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